Förderung im sozialen und emotionalen Bereich
zurückEin Selbsttraining reicht hier nicht aus. Das Kind ist vom Mitmenschen abhängig, es braucht dessen Lenkung und Leitung. Früh muss das Kind lernen, seine vitalen Bedürfnisse, wie essen, trinken, schlafen, u.s.w., zu kontrollieren und sie routinemäßig erledigen. Das Kind muss erfahren, dass es für sein Leben Grenzen gibt, die es nicht überschreiten darf.
Der Kindergarten bietet ein breites Lern-, und Übungsfeld für alle sozialen Tugenden an. Die KindergärtnerIn hilft dem Kind sich in einer Gruppe zurechtzufinden. Das Kind soll aus dem Spiel heraus Verantwortung, Selbstbewusstsein und Spontanität entwickeln, die Bewältigung von Aufgaben erlernen und üben sowie die Bereitschaft erwerben, in einer Gruppe kooperieren und kommunizieren zu können. Kommunikation umfasst die Tüchtigkeit des Zuhören, des Anerkennen anderer Meinungen, des Mitteilen und Begründen eigener Meinungen. Die erzieherische Aufgabe des Kindergartens besteht darin, das Kind im sozialen Bereich zu fördern, da jedes Kind unterschiedliche Erfahrungen aus seiner Familie mitbringt, die zur Grundlage aller weiteren Sozialbeziehungen werden.
Soziales Verhalten soll nicht nur eine Fertigkeit des Lernens durch Übung und Training sein, sondern eine Fertigkeit, die auch durch unmittelbares Erleben erfahren wird. Daher ist schon aus diesem Grunde die Notwendigkeit eines Kindergartens, der durch das Vorhandensein einer gleichaltrigen Kindergruppe jenen sozialen Erlebnis-, und Betätigungsraum schafft, der in der Familie nicht zu finden ist. Die Sozialerziehung soll es dem Kind ermöglichen aktiv an der Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens mitzuwirken. Das Kind soll befähigt werden, die soziale Realität zu erkennen und auch in Frage zu stellen, konfliktbereit zu sein sowie soziale und gesellschaftliche Zielvorstellungen zu entwickeln, in die Realität umzusetzen und zu kontrollieren. Die Erziehung zur Selbständigkeit ist daher ein wichtiges Anliegen der Kindergartenarbeit.